Ein berührender Bericht von Astrid Pantke
Mai 2024
Da wir unser Containerlager räumen mussten haben wir zwei 40 Fuß Container beladen.
Leider gab es keine Ausweichmöglichkeit und es wäre sehr bedauerlich gewesen, einen großen Teil der gesammelten Hilfsgüter zu entsorgen. Wir hatten dieses mal auch besonders viele sehr gut erhaltene Schulmöbel, Tafeln, Nähmaschinen, Fahrräder usw. in unserem Bestand.
Es wurden alle Kräfte gebündelt, Spenden gesammelt und zusätzliche Helfer motiviert und so konnten wir unser Vorhaben verwirklichen. Ende Januar flog ich nach Gambia. Eine Unterstützerin begleitete mich für 10 Tage.
Wir besuchten Patenkinder und fuhren zur Nordbank um Schul- und Hilfsgelder auszuzahlen.
Leider streikte unser Auto und kein Mechaniker konnte den Fehler finden. So warteten wir hoffnungsvoll auf das Auto, welches sich im ersten Container befand.

Der Container kam fast termingerecht, aber das Auto,welches im Container war, durften wir nicht in Empfang nehmen, da man meinte, dass nicht alle erforderlichen Papiere aus Hamburg vorhanden waren, also wieder warten und das 10 Tage. Schwierige Situation ohne Auto. Wie alle Kosten, steigen auch die Preise für Taxifahrten oder Mieten von Transportern immer mehr an, hinzu kam, dass ich ca. vier Wochen krank war und nur mit verminderter Kraft arbeiten konnte.
Letztendlich wurde auch Container Nummer zwei entladen,das Auto aus dem Hafen „befreit“,die Gesundheit stabilisierte sich und wir konnten Pakete , Schulmöbel und dergleichen verteilen.

Ein besonderes Erlebnis war die zweite Nordbankfahrt. Da die Fähren über den Gambia River wochenlang nicht fuhren entschlossen wir uns den weiten Weg über die 2019 fertiggestellte Brücke zu nehmen.Durch ständige Polizeikontrollen (ca. 30) zogen sich die ca. 170 Kilometer in extremer Hitze endlos dahin. Nun nach Überquerung der Brücke, weiter durch trostloses Ödland, Wellblechdörfern, mit diversen Nutztieren und Kindern auf den Straßen und weiteren Polizeikontrollen, erreichten wir unser Ziel das Dorf Ndofan gegen 15.30 Uhr. Aufgeregt wurden wir schon erwartet und es gab eine große Begrüßungszeremonie.

Für einen Moment konnte man durch die Freude der Kinder die Strapazen der Reise vergessen Schulmöbel, Tafeln und Pakete hatten wir schon einige Tage vor unserer Reise mit einem Boot zur Nordbank bringen lassen. Alles wurde verteilt, leider unter Zeitdruck, mussten wir doch die lange, zeitaufwendige Strecke wieder zurück und über die Brücke.
Unser Plan einer Übernachtung in einer Lodge war nicht realisierbar und so erreichten wir nach 18 stündiger Reise erst Nachts um 2.30 Uhr ,auch dank der niemals schlafenden Polizei mit ihren Kontrollen, unser Quartier
Planung ist in Gambia eher ein Fremdwort und man kann an Gegebenheiten nichts ändern und muss ein starkes Nervenkostüm haben,
Trotz allem Aufwand und gestiegenen Containerkosten würden wir gerne die Organisation eines weiteren Containers in Angriff nehmen. Jedoch einen nächsten Container zu planen gestaltet sich als schwierig. Unser Lager mussten wir räumen da der Besitzer es nicht mehr mietfrei zur Verfügung stellen möchte. Anfragen betreffs neues Lager blieben bisher ergebnislos, aber wir geben die Hoffnung nicht auf.

Sollte sich die Situation nicht ändern wird im November ein Transport von Luckenwalde nach Hamburg zusammengestellt um diverse Hilfsgüter dort für den Weiterransport nach Gambia abzugeben.